Ein Buch über kleines Häutchen sorgt in Tunesien für Aufregung

Doch genau das passt meiner Meinung nach zusammen.

Der Islam ist eine Religion mit verbindlichen Regeln, Tunesien versteht sich als muslimisches Land. Die Tunesier haben für sich einen Weg gefunden, "gute" Moslems zu sein, ohne wegen der ganzen Regeln verbiestert zu werden. Fröhlich nett und offen, aber GENAU deswegen .... der Islam läßt ja keinen Raum für Diskussionen und persönliche Interpretation wenn eine ganze Gesellschaft aber stillschweigend anders interpretiert sieht es schon anders aus.


Lg

Hmmm, du kannst da wenigstens noch was positives abgewinnen. Ich nicht
Ich kann sowas nicht abhaben. Hab da ganz schlimme Probleme mit Unehrlichkeit und Vertuschungen und Doppelmoral usw, nur weil nicht genug Mut da ist, zu seinem Handeln zu stehen und die Gesellschaft so einen Einfluss auf das Leben der Einzelnen hat.

Nix für mich und das ist auch ein Grund für mich, nicht in TN leben zu wollen.

Das sind so nette, lustige Menschen. Haben Verstand und sind offen. Das passt irgendwie nicht zusammen für mich.

LG Lu

.....
und da ist sie wieder, die berühmte Doppelmoral ....


ObFremdgehen, S.. vor der Ehe, Alkohol , nicht Einhalten des Ramadans ...... alles gibt es eben auch in Tunesien, aber bitte nicht offiziel.

Ich muss da immer drüber lachen, denn alles wird so unheinlich heimlich gemacht und doch weiß es jeder. Man zerreißt sich den Mund, gleichzeitig ist man freundlich. Man empört sich und macht es selbst.
Aber genau das ist es, was Tunesien und die Tunesier so liebenswürdig macht. Sie sind eben nicht perfekt und wissen es im tiefsten Herzen auch.

LG
sunny

Sorry, aber diese Doppelmoral finde ich echt schrecklich.

Eine Fatwa, ein religiöser Rechtsspruch, erlaubt die Rekonstruktion des Jungfernhäutchens.

Also kommt es doch nicht drauf an, ob man wirklich Jungfrau bleibt (keine sexuellen Kontakte vor der Ehe) sondern nur, dass dieses besch.... Jungfernhäutchen nicht gerissen ist! Ganz neue Erkenntnisse für mich.



Jetzt mal ehrlich....was soll das? Dann ist doch alles nur noch Heuchlerei. Die, die so tun als wären sie brav und doch Sex haben, die, die so tun, als seien sie noch Jungfrau, sich aber operieren haben lassen, die, die so tun, als wüßten sie von nichts und die die so tun als wäre das Blut auf dem Bettlagen das Erste mal in ihrem Leben. Und die Männer, die Mädels entjungfern und sich dann doch eine operierte Frau als Jungfrau verkaufen lassen und auch auf die Jungfrau besteht???? Boah damit komm ich nicht so klar.

Denkt ihr, die Zahlen sind wirklich so hoch? Ich kann mir das nicht vorstellen. Aber gut, ich kenne alleine aus meinem TN-Freundeskreis viele Päärchen, die nicht verheiratet mehr als nur Händchen halten.

LG Lu

Nach Marokko hat jetzt auch Tunesien seinen "Sexskandal". "Ärzte schätzen, dass nur fünf Prozent der tunesischen Mädchen sich keine Sorgen über die Jungfräulichkeit machen. 20 Prozent wären 'echte' Jungfrauen und während drei Viertel der jungen Frauen 'assistierte Jungfrauen' sind", heißt es in dem jüngst erschienenen Buch "Vierges? La nouvelle sexualité des Tunisiennes" (Jungfrauen? Die neue Sexualität der Tunesierinnen) der tunesischen Psychoanalystin Nedra Ben Smail, das für Aufregung sorgt. Drei Viertel der Frauen gingen somit mit einem chirurgisch rekonstruierten Jungfernhäutchen in die Ehe. Der Eingriff soll dafür sorgen, dass die Braut nach der Hochzeitsnacht ihrer Schwiegermutter - wie es die Tradition verlangt - ein blutbeflecktes Bettlaken zum Beweis der unberührten Hochzeit zeigen können. Ben Smail beruft sich auf eine von ihr erhobenen Umfrage unter Ärzten und jungen Frauen.

Der Grund für die Zunahme vorehelicher sexueller Beziehungen sieht die Psychoanalystin in ständig steigenden Heiratsalter. Durchschnittlich geben sich die TunesierInnen mit rund 30 das Ja-Wort. Der erste sexuelle Kontakt fände bei jungen Frauen in einem Alter zwischen 16 und 22 statt. Die Traditionen zwinge die jungen Frauen ein Doppelleben zu führen. In den Jahren an der Universität erlebten sie eine Freiheit, die danach zum Problem werde.

"Alle wissen um die Möglichkeit eines chirurgischen Eingriffs", ist sich Ben Smail sicher. Zwischen umgerechnet 300 und 500 Euro kostet die kleine Operation. Die meisten Kliniken befinden sich in der Hauptstadt Tunis und im südlich gelegenen Sfax. Auch aus dem Ausland sollen, so Recherchen der französischen Presse, junge Muslima anreisen. Viele aus Frankreich, aber auch aus dem benachbarten Libyen.

Während in Tunesiens Öffentlichkeit diese Zahlen von vielen als übertrieben angesehen werden und die Autorin kritisiert wird, haben sich die religiösen Autoritäten längst auf die gesellschaftliche Realität eingestellt. Eine Fatwa, ein religiöser Rechtsspruch, erlaubt die Rekonstruktion des Jungfernhäutchens. "Die Autoritäten haben die Operationen für rechtmäßig erklärt, um den sozialen Zusammenhalt zu wahren. Für die Religiösen, stehen die Werten und die Diskretion, die es verbieten, das Intimleben zu enthüllen, über der Wahrheit", erklärt Ben Smail.

http://derstandard.at/1342139765526/Die-zweite-Jungfraeulichkeit