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Frauen zu stark für die Männer
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Frauen zu stark für die Männer
Guten morgen,
hier ein sehr interessantes Interview mit Amel Grami, Professorin für islamische Philosophie an der Manouba Universität in Tunis zur bedrohten Gleichberechtigung der Frau in Tunesien.
"Die arabischen Revolutionen stellen traditionelle Geschlechterrollen in Frage. Amel Grami, Professorin für islamische Philosophie an der Manouba-Universität in Tunis, erläutert im Interview mit Martina Sabra, wie sich die neuen starken Frauen in Tunesien gegen die Islamisierungsbestrebungen der regierenden "Ennahda"-Partei zur Wehr setzen. (...)
Grami: Heute geht es immer weniger darum, die arabische Welt und den Westen zu vergleichen, sondern um Vorurteile und Stereotype. Man redet jetzt offen über die inneren Probleme der arabischen Gesellschaften. Der oder das "Andere" ist nicht mehr der Westen, sondern es sind die islamistischen Bewegungen und Parteien oder deren Gegner, die Säkularen.
Eine andere Folge der arabischen Revolutionen ist die Krise der männlichen Identität. Nach dem Sturz von Ben Ali und von Mubarak wollen die Männer alles hinter sich lassen: Die Jahre der Unterdrückung und der Ohnmacht und den damit verbundenen Verlust der Männlichkeit, der männlichen Ehre. Wir bräuchten eigentlich ein Fach "Männerstudien" an den Universitäten, denn die arabische Welt ist in dieser Hinsicht eine riesige Baustelle.
(...)
Ist Gleichberechtigung von Männern und Frauen ohne eine Trennung von Staat und Religion möglich?
Grami: Nein. Das zeigen auch die aktuellen Debatten über die UN-Konvention gegen Frauendiskriminierung (Convention to Eliminate all Forms of Discrimination against Women – CEDAW) in Tunesien. Der Religionsminister hat sich dazu geäußert und klar gesagt, dass er gegen die Gleichberechtigung von Männern und Frauen ist. Er ist für "Komplementarität"; das heißt partielle Gleichberechtigung.
Im politischen Vokabular der Ennahdaouis und der Salafisten existieren zwar moderne Schlagwörter und Konzeptionen: die Demokratie, die Zivilgesellschaft, die Partizipation, Transparenz, gute Regierungsführung. Sie haben diese Begriffe auswendig gelernt. Sogar die Salafisten reden von Demokratie. Aber es wird immer deutlicher, dass sie eine eigene Konzeption dieser Begriffe haben, eine Konzeption, die total von der universalen Geschichte dieser Konzepte in der ganzen Welt abweicht.
(...)"
Das ganze wirklich lesenswerte Interview hier
http://de.qantara.de/Krise-der-maennlichen-Identitaet/21221c23740i1p526/index.html
LG
sunny
hier ein sehr interessantes Interview mit Amel Grami, Professorin für islamische Philosophie an der Manouba Universität in Tunis zur bedrohten Gleichberechtigung der Frau in Tunesien.
"Die arabischen Revolutionen stellen traditionelle Geschlechterrollen in Frage. Amel Grami, Professorin für islamische Philosophie an der Manouba-Universität in Tunis, erläutert im Interview mit Martina Sabra, wie sich die neuen starken Frauen in Tunesien gegen die Islamisierungsbestrebungen der regierenden "Ennahda"-Partei zur Wehr setzen. (...)
Grami: Heute geht es immer weniger darum, die arabische Welt und den Westen zu vergleichen, sondern um Vorurteile und Stereotype. Man redet jetzt offen über die inneren Probleme der arabischen Gesellschaften. Der oder das "Andere" ist nicht mehr der Westen, sondern es sind die islamistischen Bewegungen und Parteien oder deren Gegner, die Säkularen.
Eine andere Folge der arabischen Revolutionen ist die Krise der männlichen Identität. Nach dem Sturz von Ben Ali und von Mubarak wollen die Männer alles hinter sich lassen: Die Jahre der Unterdrückung und der Ohnmacht und den damit verbundenen Verlust der Männlichkeit, der männlichen Ehre. Wir bräuchten eigentlich ein Fach "Männerstudien" an den Universitäten, denn die arabische Welt ist in dieser Hinsicht eine riesige Baustelle.
(...)
Ist Gleichberechtigung von Männern und Frauen ohne eine Trennung von Staat und Religion möglich?
Grami: Nein. Das zeigen auch die aktuellen Debatten über die UN-Konvention gegen Frauendiskriminierung (Convention to Eliminate all Forms of Discrimination against Women – CEDAW) in Tunesien. Der Religionsminister hat sich dazu geäußert und klar gesagt, dass er gegen die Gleichberechtigung von Männern und Frauen ist. Er ist für "Komplementarität"; das heißt partielle Gleichberechtigung.
Im politischen Vokabular der Ennahdaouis und der Salafisten existieren zwar moderne Schlagwörter und Konzeptionen: die Demokratie, die Zivilgesellschaft, die Partizipation, Transparenz, gute Regierungsführung. Sie haben diese Begriffe auswendig gelernt. Sogar die Salafisten reden von Demokratie. Aber es wird immer deutlicher, dass sie eine eigene Konzeption dieser Begriffe haben, eine Konzeption, die total von der universalen Geschichte dieser Konzepte in der ganzen Welt abweicht.
(...)"
Das ganze wirklich lesenswerte Interview hier
http://de.qantara.de/Krise-der-maennlichen-Identitaet/21221c23740i1p526/index.html
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