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Lehre für 1000 tunesische Jugendliche ermöglichen
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Lehre für 1000 tunesische Jugendliche ermöglichen
http://www.nzz.ch/nzzas/nzz-am-sonntag/lehre-fuer-1000-tunesische-jugendliche-1.17816081
Der Bund beauftragt die private Stiftung Swisscontact, in Tunesien 1000 Jugendliche zu Bauern, Handwerkern und Mechanikern auszubilden. So will er die Arbeitslosigkeit und den Migrationsdruck senken.
Im Januar 2011 wurde Tunesiens langjähriger Alleinherrscher Zine Ben Ali gestürzt – und seither ist dort nicht mehr viel wie vorher. Zehntausende haben das Land in Richtung Europa verlassen; allein in der Schweiz haben mehr als 4400 Tunesier ein Asylgesuch gestellt (vgl. Kasten). Vor allem aber: Die wirtschaftliche Lage im nordafrikanischen Land hat sich mehr und mehr verschlechtert. Die Arbeitslosigkeit bei den unter 30-Jährigen zum Beispiel ist um 5 Prozent gestiegen und liegt heute bei fast 40 Prozent.
Dreijähriges Programm
In den Kampf gegen die steigende Arbeitslosigkeit greift jetzt auch die Schweiz ein: Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) hat letzte Woche die private Stiftung Swisscontact mit dem Aufbau eines Berufsbildungsprogramms in Tunesien beauftragt und dafür drei Millionen Franken gesprochen. Das Programm beginnt im Dezember und dauert bis Ende 2015.
«Vorgesehen ist, dass jedes Jahr ungefähr 350 Jugendliche ausgebildet werden», sagt dazu Georg Farago, Sprecher des Aussendepartements (EDA), zu dem die Deza gehört. Das ergibt unter dem Strich rund 1000 Lehren für tunesische Jugendliche. «Dank der Ausbildung haben junge Tunesierinnen und Tunesier bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt», sagt Farago. Und so wiederum solle die Jugendarbeitslosigkeit im Land gesenkt werden.
Das Programm von Swisscontact sieht vor, Lehren in Handwerks- und Landwirtschafts-Berufen anzubieten. «Einerseits sollen Handwerker wie Schreiner, Automechaniker oder Kühltechniker ausgebildet werden, andererseits Arbeitskräfte im Agrarbereich wie in der Fischzucht, der Pouletzucht oder dem Gemüsebau», sagt Florian Meister, stellvertretender Geschäftsführer von Swisscontact.
Heute beschränke sich die tunesische Berufsbildung fast ausschliesslich auf die theoretische Ausbildung in Schulzentren. «Diese Ausbildung nützt den Jugendlichen aber meistens nichts, weil das erlernte Wissen auf dem Arbeitsmarkt nicht gefragt ist. Deshalb ergänzen wir die theoretische jetzt mit einer praktischen Ausbildung», sagt Meister. Zu diesem Zweck sollen tunesische Lehrer im didaktischen und praktischen Bereich ausgebildet werden. Zudem will Swisscontact die bestehenden Schulzentren «wo nötig» ausbauen, etwa mit Werkstätten. Der Bundesrat hatte bereits zwei Monate nach dem Umsturz ein umfassendes Hilfsprogramm für Tunesien verabschiedet. Das Programm setzt Schwerpunkte bei der Demokratisierung, der Durchsetzung der Menschenrechte und eben der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes.
16 Millionen im Jahr 2012
Letztes Jahr hat die Schweiz dafür rund 11 Millionen Franken ausgegeben, dieses Jahr sind 16 Millionen vorgesehen. Das Berufsbildungsprogramm ist das einzige Projekt, das die Deza in einer Ausschreibung an eine private Organisation vergeben hat. Swisscontact ist eine wirtschaftsnahe Stiftung, die Entwicklungsprojekte in der Privatwirtschaft fördert und einen Jahresumsatz von rund 50 Millionen Franken erzielt; im Stiftungsrat sitzen unter anderen Gerold Bührer, Ex-Präsident des Wirtschaftsdachverbands Economiesuisse, und Hans Hess, Präsident des Maschinenindustrieverbands Swissmem.
«Kein spezifisches Ziel» des Berufsbildungsprogramms in Tunesien ist die Verringerung der Migration aus dem nordafrikanischen Land in die Schweiz, wie EDA-Sprecher Georg Farago sagt.
Das ist erstaunlich, weil der Bundesrat entwicklungspolitische vermehrt mit migrationspolitischen Zielen verbinden will. So hatte Bundesrätin Simonetta Sommaruga im Januar 2012 in einem Interview der «NZZ am Sonntag» gesagt: «Ich möchte, dass wir die Frage der Rückführungen von abgewiesenen Asylsuchenden stärker als bisher mit der Entwicklungszusammenarbeit und Wirtschaftsabkommen verknüpfen. Eine umfassende Migrations-Aussenpolitik ist unabdingbar.»
Der Bund beauftragt die private Stiftung Swisscontact, in Tunesien 1000 Jugendliche zu Bauern, Handwerkern und Mechanikern auszubilden. So will er die Arbeitslosigkeit und den Migrationsdruck senken.
Im Januar 2011 wurde Tunesiens langjähriger Alleinherrscher Zine Ben Ali gestürzt – und seither ist dort nicht mehr viel wie vorher. Zehntausende haben das Land in Richtung Europa verlassen; allein in der Schweiz haben mehr als 4400 Tunesier ein Asylgesuch gestellt (vgl. Kasten). Vor allem aber: Die wirtschaftliche Lage im nordafrikanischen Land hat sich mehr und mehr verschlechtert. Die Arbeitslosigkeit bei den unter 30-Jährigen zum Beispiel ist um 5 Prozent gestiegen und liegt heute bei fast 40 Prozent.
Dreijähriges Programm
In den Kampf gegen die steigende Arbeitslosigkeit greift jetzt auch die Schweiz ein: Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) hat letzte Woche die private Stiftung Swisscontact mit dem Aufbau eines Berufsbildungsprogramms in Tunesien beauftragt und dafür drei Millionen Franken gesprochen. Das Programm beginnt im Dezember und dauert bis Ende 2015.
«Vorgesehen ist, dass jedes Jahr ungefähr 350 Jugendliche ausgebildet werden», sagt dazu Georg Farago, Sprecher des Aussendepartements (EDA), zu dem die Deza gehört. Das ergibt unter dem Strich rund 1000 Lehren für tunesische Jugendliche. «Dank der Ausbildung haben junge Tunesierinnen und Tunesier bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt», sagt Farago. Und so wiederum solle die Jugendarbeitslosigkeit im Land gesenkt werden.
Das Programm von Swisscontact sieht vor, Lehren in Handwerks- und Landwirtschafts-Berufen anzubieten. «Einerseits sollen Handwerker wie Schreiner, Automechaniker oder Kühltechniker ausgebildet werden, andererseits Arbeitskräfte im Agrarbereich wie in der Fischzucht, der Pouletzucht oder dem Gemüsebau», sagt Florian Meister, stellvertretender Geschäftsführer von Swisscontact.
Heute beschränke sich die tunesische Berufsbildung fast ausschliesslich auf die theoretische Ausbildung in Schulzentren. «Diese Ausbildung nützt den Jugendlichen aber meistens nichts, weil das erlernte Wissen auf dem Arbeitsmarkt nicht gefragt ist. Deshalb ergänzen wir die theoretische jetzt mit einer praktischen Ausbildung», sagt Meister. Zu diesem Zweck sollen tunesische Lehrer im didaktischen und praktischen Bereich ausgebildet werden. Zudem will Swisscontact die bestehenden Schulzentren «wo nötig» ausbauen, etwa mit Werkstätten. Der Bundesrat hatte bereits zwei Monate nach dem Umsturz ein umfassendes Hilfsprogramm für Tunesien verabschiedet. Das Programm setzt Schwerpunkte bei der Demokratisierung, der Durchsetzung der Menschenrechte und eben der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes.
16 Millionen im Jahr 2012
Letztes Jahr hat die Schweiz dafür rund 11 Millionen Franken ausgegeben, dieses Jahr sind 16 Millionen vorgesehen. Das Berufsbildungsprogramm ist das einzige Projekt, das die Deza in einer Ausschreibung an eine private Organisation vergeben hat. Swisscontact ist eine wirtschaftsnahe Stiftung, die Entwicklungsprojekte in der Privatwirtschaft fördert und einen Jahresumsatz von rund 50 Millionen Franken erzielt; im Stiftungsrat sitzen unter anderen Gerold Bührer, Ex-Präsident des Wirtschaftsdachverbands Economiesuisse, und Hans Hess, Präsident des Maschinenindustrieverbands Swissmem.
«Kein spezifisches Ziel» des Berufsbildungsprogramms in Tunesien ist die Verringerung der Migration aus dem nordafrikanischen Land in die Schweiz, wie EDA-Sprecher Georg Farago sagt.
Das ist erstaunlich, weil der Bundesrat entwicklungspolitische vermehrt mit migrationspolitischen Zielen verbinden will. So hatte Bundesrätin Simonetta Sommaruga im Januar 2012 in einem Interview der «NZZ am Sonntag» gesagt: «Ich möchte, dass wir die Frage der Rückführungen von abgewiesenen Asylsuchenden stärker als bisher mit der Entwicklungszusammenarbeit und Wirtschaftsabkommen verknüpfen. Eine umfassende Migrations-Aussenpolitik ist unabdingbar.»
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